Motivation

Wie geht das eigentlich, sich zu motivieren, wenn Netflix & Co. locken?

By Pamela Wirsing

Motivation ist ja ein ganz schön großes Wort. Wir sollen alle idealerweise immer motiviert sein! Doch wofür? Und wer entscheidet das eigentlich?

Laut Duden bedeutet Motivation die „Gesamtheit der Beweggründe, Einflüsse, die eine Entscheidung, Handlung o.Ä. beeinflussen, zu einer Handlungsweise anregen“. Hilft das weiter?

In der Schule habe ich immer mal wieder gehört, „meine Lehrer wollen, dass ich mehr Motivation habe“. Auf meine Frage, wofür, erhielt ich die Antwort: „na für Schule!“. Das finde ich spannend, denn mal unter uns, wer hatte und hat in der Schule Motivation für die Schule? Ich nicht. Du?

Ich glaube, dass es darum auch gar nicht unbedingt geht. Ich glaube, die wenigsten haben Lust auf schulische Inhalte, es sei denn, das Thema ist wirklich faszinierend und interessant. Vielmehr geht es doch darum, herauszufinden, wie ich Dinge tun kann, auf die ich so gar keine Lust habe, oder?

Generell ist es hilfreich, herauszufinden, was deine Beweggründe sein könnten, diese vielleicht unliebsamen Dinge zu erledigen (Hausaufgaben, Zimmer aufräumen, mehr Sport machen etc.). Denn wenn ich weiß, WARUM ich das tue, dann fällt es mir leichter, Dinge anzupacken. Mach dir doch einmal Gedanken, WARUM will ich Hausaufgaben machen oder mein Zimmer aufräumen? Manchmal sind die Beweggründe stark genug, um anzufangen, einfach nur, weil ich sie klar habe.

Natürlich fällt es mir leichter, nach einem WARUM für Dinge zu suchen, die ich grundsätzlich tun will. Zur Schule gehen, das musst du ja nun. Allerdings MUSST du deine Hausaufgaben nicht unbedingt erledigen. Wenn du gute Noten haben willst, vielleicht schon. Da sind wir aber schon in der Nähe des WARUMS. Durch die Schule kommt man auch, wenn man wenig tut. WARUM also, willst du gute Noten haben? Forsche mal in dir nach deinem WARUM. Wenn du das klar hast, dann fallen dir auch unliebsame Aufgaben auf diesem Weg womöglich leichter.

Ich habe hier ein paar Hacks zusammengesucht, die dir vielleicht helfen können, wenn du dein WARUM noch nicht so ganz klar hast, du aber dennoch den Plan hast, unliebsame Dinge leichter  erledigen zu können:

Tipp 1: 

Setze dir sinnvolle Ziele. Ziele, die du auch erreichen kannst. Setze kleine Teilziele, z.B. nur 10 Minuten lernen oder Hausaufgaben machen. Nutze hier die sogenannten Salami-Taktik, also zerlege deine Ziele in kleine Teilziele oder kleine Schritte, die es dir leichter machen. Vielleicht holst du dir dafür auch Rückmeldung von anderen. Dein Gehirn mag einfache, klare Dinge. Wenn etwas zu groß und kompliziert ist, dann hast du eher wenig Lust, es anzupacken. Hast du allerdings eine Aufgabe strukturiert und aufgeteilt, dann ist dein Gehirn eher bereit, anzufangen.

Tipp 2: 

Berichte anderen von deinen Zielen. Gehe Verbindlichkeiten (Commitments) ein. Auf Tiktok und Co.gibt es zahlreiche Challenges. Nutze doch auch mal eine Challenge für deine Ziele und mache ein Spiel daraus.

Gib ein geliebtes Pfand heraus, das du nur wiederbekommst, wenn dein Ziel erreicht ist. Es gibt kaum effektiver Methoden, um die eigenen Ziele zu erreichen.

 

Tipp 3: 

 Um ins Tun zu kommen, formuliere 4 mini Schritte. Ein chinesisches Sprichwort besagt, „Jede große Reise beginnt mit einem kleinen Schritt“.

Überlege dir vier ganz kleine Schritte, z.B. beim Lernen:

1. an den Schreibtisch setzen,

2. ein Buch rausholen,

3. das Buch aufklappen,

4. das erste Wort lesen

 

Oder vier Schritte beim Aufräumen:

1. dich ins Zimmer stellen

2. Licht anmachen

3. Eine Sache aufheben oder weglegen

4. Fenster öffnen

 

So kannst du dir für jede Aufgabe kleine Baby-Schritte überlegen. Funktioniert das nicht, um in den Flow zu kommen, dann formuliere vier weitere mini Schritte.

Kennst du die Situation, wenn du erstmal dabei bist, aufzuräumen, du nicht so gern unterbrochen werden möchtest, bis auch wirklich alles erledigt ist? Ich ja…

 

Tipp 4: 

 Belohne dich, wenn du (Teil-) Ziele erreicht hast

 

Tipp 5:

Suche dir Vorbilder und finde heraus, wie die solche Arbeiten erledigen

 

Tipp 6: 

 Mit motivierender Musik geht alles leichter. Stelle dir eine Playlist mit Songs zusammen, die dich motivieren und dir gute Laune schenken. Hörst du diese Playlist häufig, wenn du dann ins Handeln kommst, funktioniert diese Playlist sogar als Trigger oder Anker, so dass du künftig noch viel schneller ins Tun kommst, weil diese Songs dich an den Flow erinnern.

 

Tipp 7: 

 Visualisiere (also stell dir vor), wie du tust, was du tun willst. Hast du dir schon einige Male einfach nur vorgestellt, wie du deine Hausaufgaben machst oder dein Zimmer aufräumst, so fällt es dir wesentlich leichter, es zu tun.

 

Viel Erfolg beim Ausprobieren!

„The way to get startet is to quit talking and begin doing“

Walt Disney

Prüfungsangst

Hier ein paar kleine Ideen, wenn du unter Prüfungsangst leidest…

By Pamela Wirsing

In dem Ebook „Die besten Study-Hacks der Welt“ beschreiben Dr. Daniel Hunold und Mirjam Reiß das sogenannte Panikhuhn. Dieses Tier hat sich in deinem Kopf breit gemacht und will dich vor Gefahren schützen. In unserer heutigen Zeit, in der es keine Säbelzahntiger mehr gibt, schätzt das Panikhuhn schlechte Noten, ein Referat oder eine mündliche Prüfung als lebensbedrohliche Gefahr ein. Es schlägt Alarm und lässt dich nicht denken. 

Grundsätzlich aber hat es eine ganz gute Funktion: es macht deinem inneren Schweinehund Beine! Idealerweise arbeiten beide gut zusammen, diesen Effekt nennen Fachleute das „Yerkes-Dodson-Gesetz“. Dieses Gesetz beschreibt den Zusammenhang zwischen Leistungsfähigkeit und innerer Anspannung. Dein Gehirn ist bei einer mittleren Anspannung am Leistungsfähigsten. Du hast den nötigen Respekt vor einer Prüfung, lässt dich aber von deiner Prüfungsangst nicht blockieren.

Wie kann das nun gelingen?

Hier sind ein paar Tipps, die dich vielleicht durch stürmische Prüfungszeiten begleiten können:

  • Erstelle dir einen guten Lernplan! Am Tag vor der Prüfung mit dem Lernen anfangen, trägt wahrscheinlich wenig zur Beruhigung bei. Ein guter Lernplan hat erreichbare Ziele und Pausen!
  • Frage in der Schule nach, ob es alte Klausuren oder Prüfungen zur Vorbereitung gibt
  • Visualisiere deine perfekte Prüfung! (Wie das funktioniert, kannst du im Podcast zu diesem Thema nachhören)
  • Übe Atem- und Entspannungsübungen, damit du im Panikfalle darauf zugreifen kannst. 

 

Eine Übung könnte die 4-7-11 Übung sein: Atme 7 Sekunden lang langsam ein, halte den Atem kurz an und atme dann für 11 Sekunden aus. Das Ganze wiederholst du 4x. Du wirst merken, dass sich dein Panikhuhn so ganz schnell zumindest ein wenig beruhigt!

  • Schreibe ein Erfolgstagebuch
  • Sorge für einen guten Schlaf
  • Schreibe ein Dankbarkeitstagebuch
  • Teste das Power-Posing vor der Prüfung

 

Ein paar dieser Tipps werden dir sicher helfen, dein Panikhuhn zu beruhigen und du kannst so eine gute Prüfung ablegen. Übrigens, solltest du bei einem Referat oder bei einer mündlichen Prüfung Sorge haben, dass du rot wirst, dann hilft dir vielleicht das Wissen, dass den meisten Gesprächspartnern nicht auffällt, dass du so sehr nervös bist. Es ist nie so schlimm, wie du denkst! Dein Erröten, wenn du aufgeregt bist, erreicht nach 15 Sekunden seinen Höhepunkt und flacht danach schon wieder ab, das nennt man den „Spotlight-Effekt“.   

 

„The difference in winning and losing is most often… not quitting.“ Walt Disney